Es ist bestimmt für jeden Studenten eine der spannendsten Erfahrungen und eine aufregende Möglichkeit: Ein Auslandssemester oder Austauschprogramm ist nicht nur ein Abenteuer, sondern erweitert die eigenen Fähigkeiten auch noch um lebenslauftaugliche Kompetenzen. Im folgenden Artikel erklären wir dir das Wichtigste über Versicherungen, Visa und Co. für internationale Studierende in Bonn und Umgebung und geben dir hilfreiche Tipps für deinen unvergesslichen Aufenthalt!
Noch bevor es überhaupt losgeht, sollten einige Dinge zuhause geklärt werden. Zu den Dingen, die absolut wichtig für deinen Aufenthalt in Bonn sind, gehören die Beantragung eines Visums (wenn nötig), der Abschluss einer Krankenversicherung und natürlich muss eine passende Bleibe gefunden werden.
Du kommst aus der Europäischen Union oder aus dem Europäischen Wirtschaftsraum (also Norwegen, Island oder Liechtenstein)? Dann brauchst du aufgrund der gesetzlich verankerten sogenannten Freizügigkeit kein Visum für dein Studium in Bonn.
Studierende aus Drittstaaten – also nicht EU oder EWR – benötigen in der Regel ein Visum, was bei der jeweiligen und zuständigen deutschen Auslandsvertretung im Heimatland am besten direkt nach der Zulassung an der Universität Bonn beantragt werden sollte.
Doch es gibt auch hier Ausnahmen: Staatsangehörige von beispielsweise Australien, Honduras, Israel, Japan, Kanada, Neuseeland, Südkorea, USA und der Schweiz benötigen ebenfalls kein Visum. Bei einem Aufenthalt mit Studienzweck über drei Monaten muss in Deutschland allerdings ein Aufenthaltstitel beim Ausländeramt beantragt werden.
Wenn du bereits in einem anderen EU-Staat studierst und aus diesem Grund einen Aufenthaltstitel besitzt, dann gelten für dich die sogenannten REST-Richtlinien. Das heißt, du brauchst kein Visum zu beantragen, musst jedoch mindestens zwei Monate vor Beginn deines Aufenthaltes bestimmte Dokumente digital beim International Office der jeweiligen Universität oder Hochschule einreichen: Der bestehende Aufenthaltstitel, ein gültiger Pass, deinen Krankenversicherungsnachweis und den Nachweis für die Sicherung des Lebensunterhaltes (momentan 861€).
Mehr Informationen findet ihr auf der Seite des Auswärtigen Amtes.
Alle Studierenden in Deutschland müssen krankenversichert sein. Wenn du aus einem Mitgliedsstaat der EU/EFTA kommst, kannst du dir sehr einfach die Europäische Krankenversicherungskarte bei deiner Krankenkasse im Heimatland ausstellen lassen. Dank des Sozialversicherungsabkommens innerhalb der EU ist diese schlussendlich ausreichend für deinen Aufenthalt.
Studierende, die nicht aus der EU oder EFTA kommen, müssen bei ihrer Krankenversicherung prüfen, ob diese auch ausreichend Versicherungsschutz für Deutschland bietet. Wenn ja, musst du vor Ort bei einer gesetzlichen (Ersatz-)Kasse eine Befreiungsbescheinigung beantragen – diese brauchst du nämlich für die Immatrikulation.
Wenn deine Krankenversicherung nicht für Deutschland gültig ist, so musst du dich direkt nach deiner Ankunft in Bonn bei einer gesetzlichen Krankenkasse melden, um dort eine studentische Krankenversicherung abzuschließen. Diese kostet mindestens 110€ im Monat.
Da dieser studentische Versicherungsschutz erst bei Semesterbeginn greift, ist es je nach Ankunftszeit ratsam, eine Reisekrankenversicherung für den Zeitraum bis zu Beginn des Semesters abzuschließen. Informiere dich am besten im Voraus – es gibt oftmals günstige Angebote. Beachte aber, dass die Reisekrankenversicherung nur bis zu drei Monaten gilt und deswegen nicht für dein Semester ausreicht.
Es ist absolut empfehlenswert, für den Aufenthalt in Deutschland eine private Haftpflichtversicherung abzuschließen. Diese kostet nur einen geringen Betrag pro Monat und kommt für Schäden auf, die du unabsichtlich verursachen könntest. Eine Haftpflichtversicherung wird besonders gerne von Wohnungsgebern verlangt, weswegen sich auch hier der Abschluss der Versicherung vorab lohnt.
Eine Unfallversicherung wird automatisch über den Sozialbeitrag abgeschlossen, welcher bei der Immatrikulation fällig wird. Damit bist du für Unfälle versichert, welche auf dem Weg zwischen Universität und deiner Unterkunft oder auf dem Universitätsgelände geschehen.
Mehr zum Thema erfährst du in unserem Beitrag zu Versicherungen für Studenten.
Gerade zu Semesterbeginn sind günstige Zimmer oder Wohnungen in Universitätsstädten äußerst begehrt. Daher solltest du dir schon vorher Gedanken machen, wie und wo du in Bonn und Umgebung unterkommen möchtest. Generell ist Bonn extrem gut vernetzt, so dass du von allen Stadtteilen in wenig Zeit die Universität oder die weiter außerhalb gelegenen Hochschulen in Rheinbach, Alfter oder Sankt Augustin erreichen kannst. Es gibt über den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) online Wohnungs- und Wohnheimausschreibungen, über die du dich frühzeitig nach freien Zimmern erkundigen kannst.
Auch bei Jaimee werden immer wieder kurzfristig Studentenapartments frei – am besten schaust du dich frühzeitig auch schon mal bei den freien Apartments um. So kannst du ganz entspannt anreisen und ankommen. Im Jaimee lernt man direkt andere Studierende kennen und kann vielleicht schon die ersten Freundschaften knüpfen.
Auch, wenn das Gröbste schon vor deiner Ankunft abgehakt werden kann, musst du auf jeden Fall noch ein paar Dinge erledigen, wenn du angekommen bist. Allerdings gibt es hier von den meisten Universitäten auch im Rahmen der „Welcome Days“ Unterstützung und zahlreiche Informationsveranstaltungen, welche den Einstieg erleichtern und dich direkt mit internationalen und deutschen Studierenden in Kontakt bringen sollen. Nichtsdestotrotz listen wir dir einmal das Wichtigste in Kürze auf, damit du dir bereits vorher eine Checkliste machen kannst.
Wenn du länger als drei Monate in einer deutschen Stadt zum Studium bleibst, so musst du dich innerhalb von zwei Wochen nach deinem Einzug in der jeweiligen Stadt anmelden. Dazu gibt es je nach Stadt (Bonn, Alfter, Sankt Augustin, Siegburg usw.) beim jeweiligen Bürgeramt Möglichkeiten, online Termine zu reservieren. Für die Anmeldung deines Wohnsitzes brauchst du in der Regel:
Mit der erfolgreichen Bewerbung bei deiner Universität oder Hochschule treffen in der Regel auch alle wichtigen Informationen und Dokumente für deinen Austausch bei dir ein. Ausführlich wird dort auch der Zeitraum der Einschreibung sowie der Ablauf erklärt. Dennoch empfehlen wir dir, folgende Dokumente vorzubereiten und mitzubringen:
Nach der Einschreibung beziehungsweise Immatrikulation erhältst du eine E-Mail mit den Überweisungsdaten für den pro Semester fälligen Sozialbeitrag. Nach Eingang dieser Zahlung werden deine Semesterunterlagen erstellt und dir entweder postalisch geschickt oder an das International Office gesendet.
Nach der erfolgreichen Einschreibung erhältst du einen Studierendenausweis, welcher gleichzeitig ein Verkehrsticket für ganz NRW darstellt, eine Studiendokumentation, Studienbescheinigungen für die Krankenkassen und bereits ein Folgeformular für den nächsten Sozialbeitrag.
Nach den geltenden gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland musst du als internationaler Studierender aus einem Nicht-EU- oder Nicht-EWR-Land nachweisen, dass du über ausreichende finanzielle Mittel verfügst, um deinen Lebensunterhalt in Deutschland zu decken. Internationale Studierende müssen hierfür ein sogenanntes Sperrkonto anlegen. Mit diesem kannst du im Visumsantragsverfahren ausreichend finanzielle Mittel nachweisen. Es gibt in vielen Ländern Anbieter, bei denen du ein Sperrkonto anlegen kannst. Daneben gibt es in Deutschland Banken, die spezielle Sperrkonten für Studierende sowie Sprachschülerinnen und Sprachschüler anbieten. Dies ist auch die gängigste und beliebteste Form.
Man bezeichnet diese Art des Bankkontos als „Sperrkonto“, da Studierende das auf dem Konto eingezahlte Geld erst nach Ankunft in Deutschland abheben können. Außerdem können sie monatlich nur eine bestimmte Geldsumme abheben.
Für Studierende, die innerhalb der Europäischen Union studieren, gilt: Sollte dein Bankkonto in deinem Heimatland nicht am SEPA-Verfahren teilnehmen, so empfiehlt es sich, in Deutschland ein Girokonto zu eröffnen! In der Regel wird das SEPA-Verfahren in Deutschland nämlich für Mietzahlung und ähnlichem genutzt. Girokontos sind meistens für Studierende gebührenfrei, weswegen sich auch gerade mit Blick auf EC-Kartenzahlung die Anschaffung lohnt. Du kannst direkt nach deiner Meldung beim jeweiligen Bürgeramt mit deiner Anmeldebestätigung, deinem Pass und deiner Studienbescheinigung zu einer beliebigen Bank oder Sparkasse gehen.
Was der sogenannte Rundfunkbeitrag ist und warum er in Deutschland gezahlt werden muss, erfährst du in unserem Artikel zu Rundfunkgebühr & GEZ. Sobald du in deiner neuen Stadt gemeldet bist, wird seitens des Beitragsservice geprüft, ob für deine Wohnung oder dein Wohnheimzimmer gezahlt wird. Du erhältst nach einer gewissen Zeit ein Schreiben, aber pass auf – es kann schnell zu Nachzahlungen kommen. Es empfiehlt sich, den Rundfunkbeitrag bei Ankunft online anzumelden und bei der Abreise online wieder abzumelden. Hierfür kannst du einfach beim Beitragsservice online vorbeischauen.
In der Regel wird gerade zu Semesterbeginn ein buntes Programm für alle Neuankömmlinge zusammengestellt. Ob Stadtführung, Kneipentour oder Kennenlerntreffen – am besten schaust du dir das Programm direkt einmal genauer an.
Außerdem gibt es einige über die Universitäten organisierte Programme, beispielsweise zum Deutschlernen oder das „Study-Buddy“-Programm, wo dir ein Bonner Studierender zur Seite gestellt wird, der dir alle Fragen beantworten und die Stadt zeigen kann.
Oftmals eher unter dem Radar ist das umfangreiche Sportprogramm, welches der Hochschulsport auch Erasmus-Studierenden für keinen oder einen geringen Geldbetrag zur Verfügung stellt. Ob Joggen, Ballsportarten, Yoga oder auch einfach nur „Spiel und Spaß“ – auch hier hast du die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und vom Bewegungsangebot zu profitieren.
Ebenfalls die Augen aufhalten solltest du für das umfangreiche Kulturprogramm, welches vor allem über den Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) beworben wird. Es gibt nicht nur englischsprachige Theatergruppen und hier die Möglichkeit der Teilnahme, englischsprachige Kinovorstellungen und ähnliches, sondern auch diverse Studentenpartys in der Bonner Clubszene.
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